Mittwoch, 26. September 2012

Linda´s Nähparty : Tagebuch über eine etwas andere Geburtstagsfeier

NÄHPARTY:-----)

Tagebuch über eine etwas andere Geburtstagsfeier: 

Gastgeberin Linda, 12 Jahre





Freitag ,14:30Uhr
Ich stehe zufrieden in den gemütlichen Räumen von maia, der Hebammenpraxis in Essen. Die goldgelben Wände zaubern eine warme, gemütliche Athmosphäre. An die Fenster habe ich- extra zur Feier des Tages- farblich passende Rosengirlanden gehängt. Deko muss sein :-)
Die Tische sind mit ausreichend Nähmaschinen ausgerüstet, die Nähkörbe mit Zubehör verteilt und die Bügelanlage steht im sicheren Abstand zum Rest. Auf dem kleinen Tischchen in der Ecke stehen Getränke und Knabbereien für unterzuckerte Partygäste bereit.














Es kann losgehen!


14:45 Uhr
Die Gastgeberin der Nähparty kommt zusammen mit Ihrer Mutter natürlich zuerst.Voll bepackt mit wunderschönen Stoffen und Geburtstagskuchen. Wir klären schnell das Nötigste und Lindas Mutter verabschiedet sich vorerst wieder.
Nach und nach trudeln nun auch die Geburtstagsgäste ein. Alles Mädels im Alter von ca. 12 Jahren.
Damit ich die Mädchen schnell mit Namen ansprechen kann, gibt es kleine Anstecknahmensschilder. Für mich auch eins. Denn auch die Nähpartyteilnehmerinnen sollen mich ja jederzeit mit Namen ansprechen können. 
Linda wird beschenkt und packt erst mal die Geschenke aus. Tolle Sachen sind dabei.

15:30 Uhr
Nach meiner ausführlichen Einweisung in die Technik der Nähmaschine und klaren Ansagen zur sicheren Handhabung, werden erste Nähversuche an kleinen Probstoffstücken gemacht. Es klappt. 
Aus den vielen wunderschönen Stoffen, die die Gatsgeberin zur Verfügung stellt, sucht sich nun jeder Hobbyschneiderin zwei zueinander passende Stoffe aus. Eine tolle Besonderheit: Das Nähprojekt der Geburtstagsnähparty wird eine Handytasche zum Wenden sein! Also kann man, nach Lust und Laune, den einen oder anderen Stoff zeigen.
Ausgerüstet mit einer ausführlichen Näh- und Zuschnittanleitung, den gewählten Stoffen und passenden Garnen bereiten die Mädels die Maschinen und den Zuschnitt vor.



16:30 Uhr
Ich erkläre alles ausführlich.Jetzt wird den Mädels ganz nebenbei klar, wozu man unter anderem in der Schule Rechnen gelernt hat. Maßnehmen und Ausrechnen ist angesagt. Ein kurze Ernüchterung macht sich bei den Nähpartygästen breit. Das hatten sich die Jugendlichen etwas einfacher vorgestellt.Das kenne ich. Dennoch, es muß sein. Eine gute Vorbereitung ist genauso wichtig wie das Nähen selbst. 



16:30 Uhr
Jeweils zwei Mädchen nähen abwechselnd an einer Nähmaschine. 
Oberstes Gebot an der Nähmaschine lautet: NUR EINE(R) NÄHT.Sich einzumischen, während der andere näht,ist absolutes Tabu!
Nach einer kurzen, kleinen Unfallgeschichte, die ich den Mädels vorsichtshalber erzähle, habe ich selbst die temperamentvolle Anna von der Notwendigkeit meiner Anweisungen überzeugt.


17:05 Uhr
Wir liegen gut in der Zeit. Die Mädels stärken sich zwischendurch bei klecker- und klebefreien Keksen, Weingummi und Mineralwasser. Und weiter gehts.
Schnell zeigt sich, wer handwerklich geschickt ist.Nach und nach platzt der "Knoten" und die Begeisterung fürs Nähen wächst.



17:30 Uhr
Die ersten Handytäschchen sind fast fertig. Es fehlt nur noch der Knopf. Also zeige ich, wie ein Knopf angenäht wird. Ich ernte wieder einmal viele erstaunte Blicke, als ich den Knotentrick zeige. Das sind so Moment, wo ich mit wenig Aufwand  Eindruck machen kann.:-)  

17:55 Uhr
Jetzt muß ich Marie doch noch kurz ein bißchen mehr als sonst helfen. Sie hatte etwas Pech mit der Maschine und ist ins Hintertreffen geraten. Kein Problem.Ich entferne den Fadensalat aus der Spulenkapsel der Maschine und weiter gehts.

18:12 Uhr
Alle sind fertig geworden. Natalie hat sogar noch eine kleine Zusatztasche zwischendurch genäht.Sie ist ein echtes Naturtalent! Naja, liegt vielleicht auch an den Genen. Die Oma ist gelernte Schneiderin.
Linda und Ihre Nähpartygäste sind sehr zufrieden mit sich und ihren Nähprojekten. Jede hat eine fertige Handytasche nach ihren Vorstellungen selbst genäht. Der Funke scheint bei dem einen oder anderen Partygast übergesprungen zu sein. Natalie und Anna sind sich jetzt schon sicher, dass sie weiter nähen werden. Mein Vorschlag an alle Partygäste: fragt bei den Omas, Tanten und Müttern mal nach, ob noch irgendwo im Keller eine alte Nähmaschine steht. Die meisten funktionieren noch wunderbar und sind viel solider als die neuen Plastikmaschinen!



18:18 Uhr
Die letzten Partygäste werden von den Eltern abgeholt. Linda und ihre Mutter packen zufrieden die Reste der mitgebrachten Stoffe und natürlich die Geschenke ein und verabschieden sich.
Alle sind etwas müde, aber glücklich!

18:30 Uhr
Ich gebs zu: ich bin platt. Acht Mädels im Teenageralter sind nicht ohne. Aber das kenne ich ja schon. Und die eine oder andere werde ich vielleicht in den nächsten Ferien in meinen Nähworkshops im Alten Bahnhof wiedersehen. Schön wärs. Macht einfach Spaß, der Jugend das Handwerk zu vermitteln.

19:30 Uhr
Der Raum ist aufgeräumt, sauber gemacht und alles sieht wieder so aus wie vorher. Ein letzter prüfender Blick mit Scheinwerfer über den Fußboden. Am Montag ist ja wieder Babygruppe bei Mona in der Hebammenpraxis. Da darf nix auf dem Boden liegen.

19:40 Uhr
Alles supi. Ich schließe ab.Jetzt erstmal was trinken. Ich hab vom vielen Quatschen mal wieder Halsschmerzen. 

Bis zum nächsten Mal

( Anmerkung der Redaktion: die Namen sind zum Teil geändert worden ;-)



Auch Interesse?:

Nähpartys sind für Groß und Klein, Anfänger und Fortgeschrittene geeignet


Termine und Preise nach Absprache
 
Bitte haben Sie Verständnis, daß ich keine verbindlichen Preisangaben machen kann, da die Preisgestaltung für eine Nähparty von sehr vielen Faktoren abhängt.( Dauer, Teilnehmerzahl, Veranstaltungsort, Anfahrtsweg, Materialeinsatz etc.) 

Sobald Sie per Telefon mit uns Kontakt aufgenommen haben, werden wir Ihnen für ihre individuelle Nähparty einen Kostenvoranschlag per mail zukommen lassen. 

Kontakt:
Regine Henrichs
Tel: 02054 970502


Mittwoch, 5. September 2012

Finger weg von Amateurschnittmustern

   

!!!!VORSICHT !!!!

Finger weg von Amateurschnittmustern

DAS BEISPIEL

  Der typische Mädchenrock:

Er muß weit schwingen, sollte irgendwie Rosa sein und braucht auf jeden Fall ein Schleife und /oder ein Borte.
Einfach nur süüüüß!
!


ABER Vorsicht:
Dieser Rock ist zwar sehr süüüß geworden, 
ABER als Anfängerprojekt eigentlich überhaupt nicht geeignet!!
 Da aber nun schon alles da war und die Tochter sehnsüchtig auf eben einen solchen selbstgenähten Rock von Mama wartete,
 haben Frau G. und ich ihn dann gemeinsam doch noch genäht ;-)
Ich habe mir dann noch schnell eine Möglichkeit überlegt, wie Frau G. den Rock hüftnah, weitschwingend, ohne Ribbündchen und dennoch ohne den für einen Anfänger zu schwierigen Reißverschluß hinbekommt. Hat geklappt.
(Da merke ich dann immer wieder meine Leidenschaft für die Schnitterstellung ;-)
Hier nochmal mein Tip an alle Nähkursteilnehmer:
Ich kann es leider nicht oft genug sagen und schreiben!!:
Bitte vorallem als Anfänger kein zu schwieriges Projekt wählen oder im Stoffladen oder auf Stoffmärkten aufschwatzen lassen.
 Frau G. traf dabei keinerlei Schuld!!!...die Beratung im Stoffladen war einfach schlecht.
Ich erlebe das in meinen Kursen leider immer wieder :-((
 Außerdem:
 Finger weg von Schnittmustern,
 die nicht von nahmhaften Herstellern sind.
Die meisten selbst gezirkelten Schnittmuster von Amateuren sind leider Schrott und die dazu gehörenden Beschreibungen stiften mehr Verwirrung, als dass sie eine Hilfestellung wären!
Das überfordert den blutigen Anfänger und ärgert mich als Profi. 
Was mich dabei als Dozentin besonders nervt, ist die Tatsache, dass ich und meine Hobbyschneiderinnen in meinen Kursen dann nur unnötig Zeit mit diesen unausgegorenen Papierfetzen vergeuden.
Ich bin deshalb seit einiger Zeit dazu übergegangen, 
diese Dinger nicht einmal mehr eines Blickes zu würdigen, 
sondern ganz schnell auf meinen Fundus zurück zu greifen und kostbare Zeit zu sparen.
Nicht ohne Grund ist die proffessionelle Schnitterstellung ein hart erlernter Beruf!
(dass die Anbieter solch schlechter "Schnittmuster" dafür auch noch Geld verlangen, ist überhaupt die größte Unverschämtheit)

  ALSO HIER NOCHMAL MEIN HINWEIS:
Ich gebe nach der Anmeldung zu meinen Kursen immer gerne und begeistert ausführliche Empfehlungen und Hilfestellung zu allen Nähprojekten!!
 Vorallem für die Anfänger ist die Einschätzung des Schwierigkeitsgrades ihres Nähprojektes unmöglich, da sie ja logischerweise noch keinerlei Erfahrung haben.
Also erstmal mich fragen: 
Nach über 30 Jahren Profierfahrung weiß ich es einfach besser ;-)
 
Sooo, das musste mal raus :-)
Bis demnächst
 Liebe Grüße
Regine Henrichs,
Damenschneiderin, Mode- und Schnittdirectrice